Allergiediagnostik /-therapie
Was versteht man unter einer „Allergie“?
Eine Allergie ist die krankhafte Überreaktion des menschlichen Immunsystems gegenüber bestimmte Stoffen oder Stoffgruppen aus der Umwelt, die aber in der Regel harmlos sind. Da die Reaktion des Immunsystems auf den allergenen Stoff vom jeweiligen Individuum abhängig ist, lässt sich nur nach einer individuellen Diagnose einschätzen, wie hoch die Belastung durch die jeweilige Allergie ist und welche Therapieform die jeweils Passende ist.
Pollenallergie
Bei einer „üblichen“ Pollenallergie sorgen die harmlosen Pollenstoffe für eine allergische Reaktion, die Niesen, Rötungen, tränende Augen oder Atemnot hervorrufen können. Zum größten Teil sind derlei Reaktionen vor allem störend und nicht gefährlich – allerdings sollte jede Allergie von einem Arzt untersucht und beurteilt werden. Denn: Allergien können sich in Ihrem Schweregrad von Jahr zu Jahr wandeln. Eine lästige Pollenallergie kann also im Lebensverlauf auch schwerwiegende Einschränkungen mit sich bringen und sollte daher therapiert werden (siehe unten).
Allergieschock
Selten gibt es so schwerwiegende Allergien, dass sogar das Leben bedroht sein kann. Bei einer besonders heftigen allergischen Reaktion kann es zu einem anaphylaktischen Schock kommen. Ein anaphylaktischer Schock ist eine lebensbedrohliche Gefäßerweiterung, die durch eine massive Ausschüttung von Histamin als Reaktion auf ein Allergen im Körper eines Allergie-Patienten stattfindet. Auch hier gibt es unterschiedliche Schweregrade – grundsätzlich ist ein anaphylaktischer Schock aber ein akutes Krankheitsbild, das sofort behandelt werden muss. Ansonsten drohen ein extremer Blutdruckabfall und damit einhergehend Stoffwechselstörungen bis hin zum Stoffwechselversagen, das fatale Konsequenzen haben kann.
Allergien heute
In den vergangenen Jahren ist die Anzahl an Allergikern in Deutschland stetig gewachsen. Dazu gibt es diverse Theorien (klinisch-hygienisches Umfeld, in dem Kinder aufwachsen, Schadstoffbelastungen, Feinstaub in der Luft u.a.), aber wirklich gesichert erscheint keine und es gibt zudem keine ausgemachte, einzelne Ursache für Allergien. Obwohl die Faktenlage bezüglich der Ursachen nicht eindeutig ist, gibt es dennoch bewährte Therapieformen, die Allergikern helfen und die jeweilige Allergie effektiv bekämpfen können.
Allergiediagnostik bei Ihrem HNO in Bremen
Um Allergien wirksam zu bekämpfen, bedarf es zunächst einer genauen Diagnose, unter welchen Allergien in welcher Intensität ein Betroffener leidet. Dazu führen wir in unserer HNO Praxis Bremen verschiedene Tests durch:
Prick-Test:
Beim Prick-Test werden verschiedene isolierte Allergene auf die Haut aufgetragen. Mit einer feinen Nadel wird anschließend das Allergen durch einen oberflächlichen Stich mit einer feinen Nadel in die Oberhaut eingebracht. Auf diese Art zeigt sich nach 5-60 Minuten, auf welche Stoffe eine allergische Reaktion in welcher Intensität stattfindet. Neben den Allergenen gibt es auch immer 2 Kontrollgruppen: Einen Einstich mit Histamin, bei dem eine starke allergische Reaktion stattfindet und ein Einstich ohne Allergen, der ohne Rötung bleiben muss.
Beim Prick Test werden die üblichsten Allergene ausgewertet. So erhalten Sie nach kurzer Zeit einen Überblick über Ihr Allergiebild und der Arzt außerdem eine recht zuverlässige Einschätzung darüber, welche Allergien in welcher Intensität vorliegen.
Basierend darauf kann dann die passende Therapieform gewählt werden.
Nasale Provokation:
Eine weitere Diagnoseform ist die nasale Provokation. Dabei wird ein Allergen mit den Nasenschleimhäuten in Kontakt gebracht und die Reaktion des Patienten darauf bewertet. Vorteil von der nasalen Provokation ist, dass eine genaue Bewertung der Schwere der Reaktion möglich ist, indem der Luststrom durch das Nasenloch vor und nach Aufbringen des Allergens gemessen wird. So erhält der Arzt konkrete Messdaten zur Heftigkeit der Reaktion auf das Allergen.
Beide Allergietests sind weitgehend ungefährlich. Lediglich bei einer hochgradigen Empfindlichkeit können sich Beschwerden einstellen, die vom Arzt behandelt werden müssen – allerdings stellt auch das kein Problem dar und kann in der Praxis schnell und problemlos erkannt werden.
Allergietherapie
Im Wesentlichen gibt es zur Therapie von Allergien zwei Möglichkeiten: Desensibilisierung und medikamentöse Therapie.
Medikamentöse Therapie:
Bei der medikamentösen Therapie steht die Symptombekämpfung im Vordergrund. Es gibt eine ganze Reihe an Präparaten (sog. Antiallergika), die die allergische Reaktion des Immunsystems hemmen, bzw. unterdrücken und so die Auswirkungen der Allergie eindämmen. Besonders für Patienten, die unter akuten und schweren Allergien leiden, ist die medikamentöse Therapie das Mittel der Wahl.
Zu beachten ist dabei allerdings, dass eine medikamentöse Therapie die Ursachen der Allergie nicht bekämpft oder therapiert. Um dauerhaft und nachhaltig von Allergien befreit zu werden, sollte eine sogenannte Desensibilisierungstherapie durchgeführt werden.
Desensibilisierung:
Bei einer Desensibilisierung wird der Allergiker mit zunächst geringen Dosen des Allergens in Kontakt gebracht, die aber stetig über einen langfristigen Zeitraum (ca. 3 Jahre) gesteigert werden. Dadurch wird das Immunsystem sozusagen an das Allergen gewohnt und „lernt“, es zu ignorieren. Bei einer fortlaufenden Erhaltungstherapie ist es dem Allergiker möglich, ohne nennenswerte Einschränkungen und Medikamente den Alltag zu bestreiten.
Sie leiden unter einer Allergie und wünschen eine Beratung zu der passenden Therapieform – oder Sie haben klassische Allergiessymptome und wollen herausfinden, woher diese kommen und wie Sie diese loswerden? Dann rufen Sie einfach in unserer Praxis an und vereinbaren unverbindlich einen Beratungs- und Diagnosetermin!